Boxspringbett Geschichte - historisches Schlafzimmer

Das Bett wie wir es heute kennen hat eine weitgehende Entstehungsgeschichte.

Menschen waren bereits vor Jahrtausenden an der Verbesserung Ihrer Schlafsituation interessiert und suchten stets nach Mittel und Wegen, komfortabler zu liegen um einfacher in den Schlaf zu finden.

Bereits die alten Römer wussten einen weichen Untergrund beim Schlafen zu schätzen

  • Ein Holz- oder Bronzegestell mit vielerlei Verzierungen diente dabei als Fundament für die mit Schwanen- oder Gänsefedern gefüllte Matratze.
  • Des Öfteren wurde auch Heu oder Wolle zum Füllen verwendet.
  • Eine deartige bettenähnliche Konstruktion war jedoch meistens den Reichen und Wohlhabenden vorbehalten.
Römische Zeichnung

Die gewöhnliche Bevölkerung und Sklaven schliefen auf dem Boden auf Heuhaufen oder aufeinandergestapelten Fellen.

Im mittelalterlichen Westeuropa allerdings hatten die Menschen andere Schlafmethoden.

Es ist bekannt, dass zu Zeiten der Kreuzzüge die Europäer auf Säcken schliefen.

Diese füllten sie vorher je nach Gesellschaftsschicht und Mittel, die den Menschen zur Verfügung standen mit Heu, Wolle oder Daunen.

Als die europäischen Tempelritter in den Kreuzzügen gegen arabische und nahöstliche Heerschaaren kämpften und in dessen Städte einfielen, fiel Ihnen zunehmend auf, dass die Einheimischen auf einer Art gefütterten Matte schliefen.

Das gefiel den an ungemütlichen Heusäcke gewohnten Tempelrittern so gut, dass sie diese Matten mit nach Hause nahmen.

Übrigens: Das Wort Matratze stammt vom arabischen „Matrah“ ab und bedeutet so viel wie Bodenmatte.


Titanic

Zudem ist der Topper leichter zu reinigen im Gegensatz zur Matratze und stellt ein charakteristisches Merkmal für skandinavische Boxspringbetten dar.

Der wahre Ursprung von Boxspringbetten liegt jedoch in den USA.

Hier hatten Bettenbauer die Idee, eine Federkernmatratze auf eine weitere zu legen.

Als Untergestell dient der Holzrahmen mit Federkern, auch Boxspring genannt, was übersetzt Federkasten bedeutet.

Zu Anfangszeiten wurden Boxspringbetten als Luxusbetten angesehen.

Zahlreiche Nobelhotels und Ketten statteten Ihre Zimmer und Suiten mit Boxspringbetten aus, um die Zufriedenheit der Gäste zu steigern.

Sogar Kreuzfahrtschiffe und Luxusdampfer, unter anderem die berühmt berüchtigte Titanic hatten Boxspringbetten für die Oberklasse mit an Board.

Das blieb nicht lange ohne Resonanz, denn Boxspringbetten begeisterten die Gäste, sodass diese ein derartiges Bett auch für sich zu Hause wollten.

Namenhafte Hersteller machten sich an die Arbeit, preiswerte Boxspringbetten für die breite Masse herzustellen.

Nach Jahrzenten hat sich diese Bettenart schlussendlich bei den Amerikanern durchgesetzt.

In den USA, Kanada und Skandinavien haben rund 70 Prozent aller Haushalte ein Boxspringbett im Schlafzimmer stehen.

Wenn aber dieses Bettsystem bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts existiert und bereits die RMS Titanic mit Boxspringbetten ausgestattet war, wieso sind Boxspringbetten erst seit Kurzem in deutschen Schlafzimmern derartig beliebt geworden?

Das liegt an der deutschen Erfindung des Lattenrostes.

In den 1950er Jahren erfanden die Tischler Karl Thomas und Karl Degen das hier gut bekannte Bettsystem, welches sich in Europa für lange Zeit bewährte.


Bettsysteme mit Lattenrost

Lattenroste wurden von den Tischlern Karl Thomas und Karl Degen erst in den 1950er Jahren erfunden.

Diese Fabrikate lösten die früher eingesetzten Drahtgitter und Sprungfederrahmen ab.

Lattenroste gibt es verschiedenen Bauformen.

Sie werden in unseren Breiten zusammen mit unterschiedlichen Matratzen für konventionelle Bettsysteme verwendet.

Für die herkömmlichen Betten stehen dem Verbraucher eine große Auswahl vielfältiger Matratzen-Modelle und Lattenrost-Varianten zur Verfügung.

Hierzulande schwören immernoch viele auf die Lösung mit dem Lattenrost.

Allerdings hat ein Boxspringbett den Vorteil, dass auf der gesamten Liegefläche ein großer Liegekomfort vorhanden ist.

Die Geschichte der Federkernmatratzen

Bei den Boxspringmatratzen handelt es sich in der Regel um Taschenfederkernmatratzen.

Die erste Federkernmatratze wurde im Jahre 1900 von dem in Kanada lebenden James Marshall erfunden.

Der Brite John Nolon brachte 1913 die erste Taschenfederkernmatratze auf den Markt.

In Amerika und Kanada sorgten bald amerikanische Boxspringbetten in den Schlafzimmern für einen hohen Liege- und Schlafkomfort.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist in Großbritannien, Skandinavien und in den Beneluxstaaten, die skandinavische Variante der Boxspringbetten die erste Wahl.

Während amerikanische Boxspringbetten aus einer Federbox und einer hohen Boxspringmatratze bestehen, gibt es bei der skandinavischen Version einen dreiteiligen Aufbau.

Das skandinavische-Boxspringbett verfügt neben der Federbox und der Matratze über einen Topper.

Dieser liegt ähnlich einer dünnen Auflage auf der Boxspringmatratze.

In Deutschland ist die skandinavische Version, die auch Schwedenbett genannt wird, häufiger anzutreffen als die amerikanische Variante.

Obwohl viele Orthopäden ihren von Rückenschmerzen geplagten Patienten diesen Betttyp empfehlen, hat es lange gedauert, bis das Boxspringbett auch hierzulande richtig Fuß fassen konnte.

Mittlerweile werden im Handel erschwingliche Modelle angeboten, sodass sich auch Privatleute häufig für Kauf eines Boxspringbetts entscheiden.